Deborah Colkers Tänzer fliegen und schweben – sie messen halsbrecherisch und federleicht zugleich die Dimensionen des Bühnenraums aus. So auch in der Choreographie Cruel, die zudem ganz beiläufig mit wahren Kabinettstückchen pittoresker Tanzeinlagen aufwartet. Doch führt das verspielte Amüsement mit akrobatischer Perfektion geradewegs in den Abgrund: Unter einer dünnen Schicht aus Konvention und schönem Schein wird nach und nach die grausame (cruel) Wirklichkeit sichtbar.